Der arrivierte deutsche Soul-Crooner Rolf Stahlhofen sprach mit uns über sein Herzensprojekt:
«WASSER FÜR AFRIKA – WATER IS RIGHT (WIR)
Eine der markantesten Stimmen und Figuren auf der diesjährigen Cruise ist Rolf Stahlhofen, der mit seinem neusten Projekt SpVgg feat. Söhne Mannheims am Start ist. Mit dem musikalischen Direktor Philipp Fankhauser verbindet ihn eine längere Freundschaft. «Philipp habe ich während ‚The Voice of Switzerland‘ kennengelernt, wo ich die Gruppe von Marc Sway gecoacht habe. Er hatte uns seinerseits erstmals 2002 im Berner Bierhübeli gesehen. Wir feiern also quasi das 20-Jahr-Jubiläum unseres Kennenlernens.»
Auf der Cruise fühlt er sich wie ein Fisch im Wasser. «Seit ich hier angekommen bin, laufe ich herum und sehe mir alles an. Das Schöne: Du triffst nur Musiknerds, die so wie wir früher Musik entdeckt haben. Alles gehört und reingezogen und nicht gewartet, bis es am Radio gespielt wird. Wie geil ist das denn, dass es das heute immer noch gibt. Und Musik spricht ja nur eine Sprache, die ist universell und für alle verständlich.»
Stahlhofen hat schon auf anderen Kreuzfahrten gespielt, hier ist er zum ersten Mal. «Als ich das erste Mal von dieser Schweizer Cruise hörte, hab ich gedacht: Hääh? Fahren die auf einem Fluss herum oder dem Zürichsee? Nik Eugster hab ich dann nach unserem Konzert am Moon & Stars in Locarno getroffen, so hat sich alles ergeben.»
Wer Rolf Stahlhofen und sein Schaffen schon länger verfolgt, weiss, dass ihn nicht nur der künstlerische Qualitätsanspruch umtreibt, sondern dass er seine Bekanntheit auch für karitative Aktivitäten einsetzt. «Wenn ich zehn Konzerte gebe, kann ich mit dem Erlös aus einem Auftritt etwas Sinnvolles machen. Oder wenn ich an einem fetten Event spiele, kann ich zehn Prozent davon für eine gute Sache abgeben.» So hat sich auch sein soziales Engagement «Wasser für Afrika – Water is right» entwickelt.
Gerade auf einer Reise wie der jetzigen macht sich Stahlhofen diesbezüglich Gedanken: «Wir werden rund um die Uhr bedient, es gibt zu essen und zu trinken. Wir werden versorgt, es geht uns gut. Und ich bin der Meinung, dass man das nutzen kann, um da und dort selber etwas Gutes zu tun.»
Stahlhofen wuchs in Saudi-Aarabien und Afrika auf. Als er zurück nach Deutschland kam, staunte er, dass zuhause einfach Trinkwasser aus den Hahnen lief. «Das war für mich unvorstellbar und das absolute Aha-Erlebnis. Und da habe ich mir vorgenommen, wenn ich gross bin, will ich etwas Positives damit anstellen. Da wusste ich natürlich noch nicht, dass ich soviel Glück und Erfolg haben würde mit meinem Beruf, um etwas zurückzugeben.» 2007 wurde er vom damaligen UNO-Generalsekretär Kofi Annan gefragt, ob er sich nicht als Water Ambassador im Jugendbereich engagieren wolle. «Doch nach zwei Jahren hatte ich die Schnauze voll von Politik und habe wieder aufgehört. Ich wollte mich aber weiter und vor allem konkreter einsetzen und habe daraufhin diese Stiftung gegründet. Unser Ziel ist die gerechte Verteilung von Wasser. In den letzten zwölf Jahren haben wir bereits über 500 Projekte realisieren können.»
Mit seinen Auftritten hier kann er als Beispiel eine Schule für zwei Jahre mit Trinkwasser versorgen. «Mit einem dicken Grinsen gehen wir nach Hause, haben das Schiff gerockt, hatten eine gute Zeit und können damit wichtige Projekte unterstützen. Das ist die Idee. Ich glaube es braucht nur wenig Gleichgesinnte, um Dinge zu bewegen.»
So hat Stahlhofen mit seiner Crew auch eine Wasserbar für ihre Tourneen entwickelt. Die Bar spart jeden Tag Tausende Wasserflaschen und in der Woche sechs Tonnen CO2. «Nach anfänglicher Skepsis sind schon viele andere Grössen dabei: Udo Lindenberg, Seed, Die Ärzte und jetzt haben sogar Coldplay angefragt.»
Stahlhofen ist überzeugt: «Zuerst muss es mal selber weh tun und dann passiert etwas. Das Umdenken findet jetzt statt.»